Bitte versuchen Sie, die folgenden Fragen ehrlich zu beantworten:
- Haben Sie jemals die Entscheidung getroffen, einmal für einen Monat keine neuen Bücher zu kaufen, diese aber nur wenige Tage durchgehalten?
- Sagen Sie sich selbst: "Ich kann jederzeit an einem Buchladen vorbeigehen, ohne etwas zu kaufen, wenn ich nur will." und erwerben trotzdem regelmäßig Bücher, obwohl es Ihr Budget eigentlich nicht zuläßt?
- Haben Sie mehr als ein Viertel des Bestandes in Ihrem Bücherregal nie gelesen, obwohl sich die entsprechenden Werke bereits Monate oder gar Jahre in Ihrem Besitz befinden?
- Falls Sie die vorherige Frage mit "Ja" beantwortet haben: haben Sie schon einmal Freunde oder Verwandte bezüglich dieses Sachverhaltes belogen?
- Neigen Baustatiker dazu, beim Anblick Ihrer Büchersammlung zum Taschenrechner zu greifen?
Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit "Ja" beantwortet haben, dann leiden Sie wahrscheinlich unter Bibliomanie und sollten eine Beratungsstelle aufsuchen.
Ich kann es nicht länger leugnen. Ich bin süchtig- ja, Ihr habt richtig gelesen. Manchmal tun sich eben auch hinter der fröhlichen Fassade vertrauter Menschen Abgründe auf.
An der Neuen Mensa drückt sich manchmal ein Dealer rum; seine Ware ist minderwertig, meistens Taschenbücher, teilweise sogar mit Eselsohren und Schnittfehlern, aber verdammt, sie ist billig. Und heute war er wieder da, als ob er genau gewußt hätte, wann ich dort zum Mittagessen erscheinen würde. Zuerst habe ich noch gedacht "Ich kann es schaffen! Ich werde heute nichts kaufen.", aber je näher ich kam, desto stärker spürte ich die Anziehungskraft, hörte dieses Wispern der leisen Stimme in meinem Kopf, die immerzu Gründe findet, warum es heute ausnahmsweise etwas anderes ist.
Am Ende habe ich aufgegeben. Wieder einmal. Am demütigendsten war dabei der Blick des Kerls, als ich die fälligen zehn Euro rübergeschoben habe: ein höhnisches Lächeln unter zwei kalten Augen, als wollte er sagen "Hey Kumpel- es ist deine Entscheidung. Ich biete den Stoff nur an...". Dieser Drecksack.
Wie lange noch, bis ich alten Damen die Handtasche entreiße um meine Sucht zu finanzieren? Werden mich meine Eltern nach Jahren selbstaufopfernder Bemühungen enttäuscht und verbittert verstoßen? Ist es nur eine Frage der Zeit, bis man mich verhärmt, aber aufgedonnert in Minirock und Pumps an irgendeinem LKW-Rastplatz zwischen Dresden und Prag erblicken muß?
Ich kann doch nichts dafür...
An der Neuen Mensa drückt sich manchmal ein Dealer rum; seine Ware ist minderwertig, meistens Taschenbücher, teilweise sogar mit Eselsohren und Schnittfehlern, aber verdammt, sie ist billig. Und heute war er wieder da, als ob er genau gewußt hätte, wann ich dort zum Mittagessen erscheinen würde. Zuerst habe ich noch gedacht "Ich kann es schaffen! Ich werde heute nichts kaufen.", aber je näher ich kam, desto stärker spürte ich die Anziehungskraft, hörte dieses Wispern der leisen Stimme in meinem Kopf, die immerzu Gründe findet, warum es heute ausnahmsweise etwas anderes ist.
Am Ende habe ich aufgegeben. Wieder einmal. Am demütigendsten war dabei der Blick des Kerls, als ich die fälligen zehn Euro rübergeschoben habe: ein höhnisches Lächeln unter zwei kalten Augen, als wollte er sagen "Hey Kumpel- es ist deine Entscheidung. Ich biete den Stoff nur an...". Dieser Drecksack.
Wie lange noch, bis ich alten Damen die Handtasche entreiße um meine Sucht zu finanzieren? Werden mich meine Eltern nach Jahren selbstaufopfernder Bemühungen enttäuscht und verbittert verstoßen? Ist es nur eine Frage der Zeit, bis man mich verhärmt, aber aufgedonnert in Minirock und Pumps an irgendeinem LKW-Rastplatz zwischen Dresden und Prag erblicken muß?
Ich kann doch nichts dafür...
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