Dienstag, Januar 24, 2006

Das Zitat des Tages

Sprach ein Dozent in einem gestrigen Seminar: "Lassen Sie sich nicht durch die russische Kältewelle verunsichern. Russland mag für vieles verantwortlich sein, aber nicht für die Kälte."

...und tatsächlich fühle ich mich in einer bestimmten Hinsicht an den Film The day after tomorrow erinnert. Dort kam es zu 'Anti-Hurrikans', die über Landmassen entstehen und ihre Kraft aus Kälte ziehen. Was wir zur Zeit erleben, ist ein Anti-Sommerloch. Es entsteht im Winter und beherrscht die Medien, obwohl es eine ganze Menge wirklich berichtenswerter Dinge gäbe.

Sind drei Tage mit nächtlichen Minustemperaturen im zweistelligen Bereich für Mitte Januar wirklich so ungewöhnlich, daß sie Themen wie das iranische Atomprogramm, die geheimen CIA-Gefängnisse, den Vorwurf verfassungswidriger Beteiligung deutscher BND-Agenten am Irakkrieg und die völlig ungewissen Aussichten für die Nachfolge Scharons mit all den damit verbundenen Auswirkungen auf den Friedensprozeß im Nahen Osten von der medialen Agenda drängen können? Natürlich nicht- fast genauso intensiv wurde nämlich zeitgleich über den halb (und später ganz) verendeten Wal in der Themse berichtet.