Gefunden in einem überaus lesenswerten Essay bei SpOn, der sich mit der Aufregung um die Papst-Rede in Regensburg auseinan- dersetzt:
"Wer seinen orthodoxen Glauben erhalten will (ob Muslim, Jude oder Christ), muss mit dem Atheisten gemeinsam für eine säkulare Ordnung ringen - denn nur in diesem geschützten Rahmen lassen sich die religiösen Verschiedenheiten leben. Wer seine Ungläubigkeit erhalten will, muss mit dem Religiösen für die Glaubensfreiheit streiten, denn nur so lässt sich die Vielheit der Lebensformen aushalten. Wessen Glaube abweichende Überzeugungen nicht ertragen kann, der ist nicht gefestigt im Glauben. Wessen Atheismus traditionelle Gläubigkeit nicht ertragen kann, der ist nicht frei von Orthodoxie. Wessen Feminismus gläubige Frauen nicht akzeptieren kann, der ist nicht für die Selbstbestimmung der Frau. Wessen Toleranz nur die Toleranz Gleichgesinnter meint, der ist nicht tolerant. Wessen Glaubensfreiheit nur den eigenen Glauben meint, der gestattet keine Freiheit. Wessen Überzeugung keine Kritik aushält, der hat keine guten Gründe für die eigene Überzeugung. Wessen Selbstbild sich nur mit Beleidigung anderer stärkt, der traut sich nicht viel zu."
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