Ja, ja - ich weiß, daß es unvernünftig ist. Trotzdem konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, einen Augenblick vor die Tür zu gehen und das Spektakel unmittelbar zu erleben. Und ich muß sagen: das ist das Heftigste, was ich je gesehen habe.
In der Berliner Straße hört man immer wieder Dachziegel aus einer Höhe von fünf oder sechs Stockwerken auf den Asphalt klatschen. Das Licht flackert regelmäßig. Nebenan befindet sich eine freie Werkstatt mit großer Garage: der hat es das Wellblechdach wegge- rissen.
Ich habe dann meinen Standort schleunigst auf ein freiliegendes Parkdeck verlegt, das sich ca. 50 Meter von meinem Haus entfernt befindet. Dort gibt es weder Bäume noch Dächer. Dafür aber Rollsplit: einige Böen waren so stark, daß er mir ins Gesicht geflogen ist.
Der Himmel war weitgehend sternenklar; einzelne Wolkenfetzen rasten mit irrsinniger Geschwindigkeit über mich hinweg. Abgerundet wurde diese Szenerie durch das heftige Wetterleuchten eines Gewitters, das sich vom Horizont her auf Dresden zuschiebt.
Trotz aller Tragik, die dieser Sturm in Form von Sach- und Personen- schäden mit sich bringt, kann ich nur sagen: grandios!
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