Montag, August 31, 2009

Ganz schön traurig

Oktober 1989: In diesem Herbst, hat mir eine gebürtige Dresdnerin in meinem Alter erzählt, sind ihre Eltern immer abwechselnd zu den Montagsdemonstrationen gegangen, um wie hunderttausende anderer DDR-Bürger freie Wahlen zu fordern. Abwechselnd deshalb, damit noch einer für die Kinder da ist, wenn der andere inhaftiert wird. Oder noch Schlimmeres passiert.

August 2009: Als ich eines Abends nach Hause komme, fällt mein Blick auf den Karton, der unter den Briefkästen in unserem Haus steht und zur Entsorgung von Altpapier gedacht ist. Dort liegt - zwischen ALDI-Sonderangeboten, Pizza-Flyern und sonstigem unerwünschten Ramsch - eine Wahlbenachrichtigung für die gestrige Landtagswahl.

Ganz schön traurig.

Das waren noch Zeiten.

Donnerstag, August 27, 2009

Mahlzeit!

Kochen, in der Zeit vor dem Internet: Rezept aus dem Kochbuch auswählen, Inhalt des Kühlschranks überprüfen, einkaufen gehen, loslegen.

Kochen, in der Zeit des Internets: Inhalt des Kühlschranks überprüfen, potentielle Zutaten bei Supercook eingeben, Rezepte aus einer Datenbank mit rund 300.000 Einträgen vorschlagen lassen, loslegen.

Reise, Reise

Allen, die gerne verreisen, sei Kayak empfohlen - eine Suchmaschine speziell für Hotelzimmer, Mietwagen und Flugverbindungen.

Frisch aus dem Ticker

Ja, ja. Wer gegen Zensursulas Internet-Blocker ist, befürwortet Kinderpornos und wer allgegenwärtige Überwachungskameras ablehnt, unterstützt Kriminelle und Terroristen. Dabei können Kameras Anschläge und sonstige Verbrechen nicht verhindern, sondern maximal deren Aufklärung erleichtern - dachte ich bisher. In der Praxis trifft noch nicht einmal das zu, wie dieser Artikel auf ZEIT online belegt. Er beschäftigt sich u.a. mit den Verhältnissen in Großbritannien. Dort kommt zwar eine Kamera auf 14 Bürger (!), dennoch ist kaum eine präventive Wirkung oder wenigstens eine merklich höhere Aufklärungsquote bei Straftaten feststellbar.

Wie sage ich immer so schön? Wer Kameras an öffentlichen Plätzen fordert, sollte auch Ja zur Überwachungskamera im eigenen Schlafzimmer sagen - immerhin ist klar belegt, dass der Großteil aller Fälle von Vergewaltigung und sexuellem Kindesmissbrauch in den privaten vier Wänden stattfindet. Wer keinen Dreck am Stecken hat, hat nichts zu befürchten.

Mittwoch, August 26, 2009

Das Produkt der Woche

Die perfekte Ergänzung zu ComfortWipe:




"...and your pets will love it, too!"

Zombies und die Internationale Politik

Vor Urzeiten hatte ich mal ein Video verlinkt, in dem ein Professor Grundlagen der Physik anhand von Abenteuern bekannter Superhelden erläutert. Einem ähnlichen Prinzip folgt Professor Daniel Drezner in diesem Artikel: Welchen Verlauf würden die verschiedenen Theorie-Schulen der Internationalen Politik für den Ausbruch der Zombie-Apokalypse vorhersagen?

Warum hatte ich nicht solche Professoren?!

Abt. Harte Wahrheiten

John Scalzi sagt, was gesagt werden muss: Star Wars mag zu den erfolgreichsten SciFi-Filmen aller Zeiten zählen, aber das Design ist schlicht und ergreifend Müll - wie er anhand von zahlreichen Beispielen belegt.

Abt. Neophyten

Neophyten - also Pflanzen, die vom Menschen in ein bestehendes Ökosystem eingeschleppt wurden und sich dort prächtig vermehren - können mächtige Probleme schaffen, vor allem, wenn sie gesundheitsschädlich sind. Wie ich in letzter Zeit lernen durfte, betrifft das in Deutschland vor allem zwei Pflanzen:
  • Der Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt, bildet ein Gift, das in Kombination mit Sonnenlicht zu Hautblasen und regelrechten Verbrennungserscheinungen führen kann. Die Pflanze kommt ursprünglich aus dem Kaukasus, kann innerhalb weniger Wochen eine Höhe von 3,5 Metern erreichen und breitet sich in Europa zunehmend aus. Ich habe in Tschechien Ansammlungen des Riesenbärenklaus gesehen, die man fast schon als kleine Wälder bezeichnen kann und denen insgesamt gesehen praktisch kaum beizukommen sein dürfte.
  • Die nordamerikanische Ambrosia ist optisch unauffälliger. Ihre Pollen können schon in sehr geringer Konzentration heftige allergische Reaktionen bis hin zu Asthma-Anfällen auslösen. Ein Hauptverbreitungsgebiet dieser Pflanze sind ausgerechnet Gärten, weil handelsübliches Vogelfutter häufig mit Ambrosia-Samen verunreinigt ist. Darüber hinaus wächst sie bevorzugt an Straßenrändern, auf Schutthalden, in Kiesgruben und ähnlichem Gelände.
Ebenfalls interessant ist das eigentlich nützliche Kudzu, mit dem man in den USA zu kämpfen hat. Es ist ungiftig, wird gerne von Tieren gefressen, gilt in seiner Heimat Japan als Heilpflanze, bildet wohlriechende und hübsche Blüten - und wächst bis zu 30 Zentimeter am Tag. Die Folge: Es gibt Gegenden, die regelrecht von Kudzu überwuchert werden - so kann es vorkommen, dass das Auto in der Garageneinfahrt nach einer Woche im Urlaub unter einem grünen Teppich verschwunden ist. Hier findet Ihr Bilder von diesem Phänomen, auf denen die Häuser, Fahrzeuge und Straßenränder zum Teil aussehen wie seit Jahrzehnten verlassen.

Montag, August 24, 2009

Neulich, irgendwo in Indien

Die andere Art von Keksen

Internetnutzer, die ihre Privatsphäre schützen wollen, pflegen Cookies nach jedem Surfen zu löschen (bzw. stellen ihren Browser so ein, dass er das automatisch tut, falls sie überhaupt gespeichert werden). Doch Vorsicht: Auf diese Art kommt man zwar regulären Cookies bei, nicht jedoch den Flash-Cookies, die am Browser vorbei gespeichert werden.

Wem diese Tatsache genauso neu war wie mir, findet hier weitere Informationen.

Abt. Navigationshilfe

Hier findet Ihr eine große Sammlung von ungewöhnlichen Karten - mal aktuell und mal Jahrhunderte alt, mal fiktiv und mal real, mal ernst gemeint und mal als Karikatur, aber auf jeden Fall immer interessant.

Was zum...?!

Die Zeiten, in denen Amazon lediglich Bücher verhökerte, sind lange vorbei. Inzwischen ist die Angebotspalette dermaßen groß, dass man sich offensichtlich genötigt sah, auf der Homepage ein wtf*-Tag einzuführen. Die dort zusammengefassten Produkte rangieren irgendwo zwischen bizarr, garstig und amüsant.

* "What the f***?!"

Mittwoch, August 12, 2009

Menno!

Lasst es Euch eine Warnung sein, falls Ihr mal einen Safari-Park besuchen wollt:

Dienstag, August 11, 2009

Aurora Borealis

Ich habe ja schon ein paar mal erwähnt, dass ich Nordlichter grandios finde...

[sexistischen Witz einfügen]

Hier findet Ihr zwölf Beispiele dafür, wie man besser nicht einparken sollte.

Ich habe neulich gelernt...

...dass man einen Tierpräparator beleidigt, wenn man sein Handwerk mit "Tiere ausstopfen" umschreibt: Diese Formulierung stammt noch aus der Zeit, als man lediglich die abgezogene Haut mit Stroh ausgestopft und anschließend wieder zusammengenäht hat, was dem Ganzen das majestätische Aussehen einer Presswurst verleiht. Derlei garstige Exponate könnt Ihr Euch bei Crappy Taxidermy betrachten.

Freitag, August 07, 2009

Mittwoch, August 05, 2009

Frisch aus dem Ticker

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Verstopfung effektiv zu bekämpfen, und sich mit einem handelsüblichen Hammer im Hintern rumzurühren ist keine davon. Was jedoch einen 48jährigen Rumänen nicht davon abgehalten hat, es nicht nur zweimal hintereinander zu versuchen, sondern bei dieser Gelegenheit auch gleich die Hammerköpfe zu verlieren. Hier findet Ihr Details (und ein Röntgenbild).

"Que sera, sera..."

Einen der deprimierendsten Anblicke meines Lebens bescherte mir ein ganz offensichtlich alkoholkranker Russe fortgeschrittenen Alters, der in einer nach Pisse stinkenden Unterführung saß und mithilfe einer minderwertigen Ziehharmonika Que sera, sera zum Besten gab ("I asked my mother: What I will be? Will I be pretty, will I be rich...")

Nichtsdestotrotz: Was wäre die sommerliche Fußgängerzone ohne Straßenmusiker? The Busker's Handbook ist ein Blog, das satirische Innenansichten dieser Kunstform bietet.

Das Produkt der Woche

Krieger

Jede Epoche hat eine Kaste von Kriegern hervorgebracht, die ihr martialisches Handwerk zur Kunstform perfektionierten: Im alten Rom waren es die Gladiatoren, die den Staub der Arena mit ihrem Blut benetzten. Ritter in glänzender Rüstung, die auf prunkvollen Turnieren dem Tod ins Gesicht lachten, wurden zum Sinnbild des Mittelalters. Auch heute gibt es solche Kämpfer aus Leidenschaft, die unbeeindruckt von dem sie umgebenden geifernden Mob ihre Männlichkeit unter Beweis stellen - wie diese Videomitschnitte ihrer glorreichsten Schlachten beweisen.

Dienstag, August 04, 2009

Dumm gelaufen

F#%& My Life ist eine Seite, auf der User die großen und kleinen Missgeschicke veröffentlichen können, die ihnen gerade unterlaufen sind. Das ist manchmal komisch, manchmal garstig und manchmal garstig komisch, aber auf jeden Fall unterhaltsam.

Für Freunde fiktiver Geschichten

TV Tropes ist ein ziemlich umfangreiches Wiki, dass sich mit typischen Stilelementen und Handlungsstrukturen bestimmter Genres von Geschichten beschäftigt - und das ist wesentlich interessanter und unterhaltsamer, als es klingt, zumal jeder Eintrag mit einer Fülle von Beispielen aufwartet. Wer diese Woche noch etwas zu tun hat, sollte TV Tropes meiden...