Montag, Oktober 03, 2005

Buchtipp der Woche

Dem einen oder anderen ist sicher Der tiefere Sinn des Labenz bekannt, in dem Situationen, Gefühle und Gegenstände benannt werden, die zwar jeder kennt, für die es aber keinen eigenständigen Begriff gibt (wie zum Beispiel die Situation, wenn einem in einem langen Gang ein flüchtiger Bekannter entgegen kommt, man aber nicht schon aus zwanzig Metern Entfernung winken und "Guten Tag!" brüllen will und deshalb so tut, als habe man ihn erst auf den letzten drei Metern entdeckt).
Ein ähnlicher Gedanke liegt The meaning of Tingo zugrunde: hier werden Wörter gesammelt, die Situationen wie die oben beschriebene oder teilweise auch sehr skurrile Vorgänge bezeichnen, für die es aber im Gegensatz zum Sinn des Labenz sehr wohl Begriffe gibt- eben nur nicht im Englischen bzw. im Deutschen. Oder kennt Ihr etwa einen treffenden deutschen Ausdruck für...

GRILAGEM (Brasilien): eine Grille in einen Karton mit frisch gefälschten Dokumenten sperren, bis ihre Ausscheidungen den Unterlagen einen vergilbten und damit alten Eindruck verleihen

KUALANAPUHI (Hawaii): Berufsbezeichnung für denjenigen, der mit einem Palmwedel die Fliegen vom schlafenden Häuptling fernhält.

SQUADRETTA (Italien): Gefängnisaufseher, die darauf spezialisiert sind, Häftlinge zu vermöbeln

NYLENTIK (Indonesien): jemandem mit dem Mittelfinger ans Ohr schnicksen

KUSUKUSU (Japan): das unterdrückte Kichern und Tuscheln einer Gruppe von Frauen

TSUJI-GIRI (Japan): ein neues Schwert an einem Passanten ausprobieren

(via Presurfer)