Gerade eben im Supermarkt: vier ältere Herren im grauen Anzug, deren Krawatten ebenso den Siebziger Jahren entsprungen zu sein scheinen wie ihre Frisuren, stellen sich an der Kasse an. Jeder von ihnen hat einen oder zwei kleinere Artikel in der Hand. Als der ältere Herr Nr. 4 direkt vor mir an der Reihe ist, reicht er der Kassiererin zuerst seine Flasche billigen Korn und dann einen 500€-Schein. "60 Cent? Oder zehn?", fragt die Verkäuferin. Der ältere Herr Nr. 4 runzelt die Stirn, eine etwa fünfsekündige Pause entsteht. Schließlich ringt er sich doch noch zu einer Antwort durch: "Nein, danke.", wartet auf sein Wechselgeld und schließt sich wieder den älteren Herren Nr. 1-3 an, die die Szene ein paar Meter entfernt mit ausdruckslosem Gesicht beobachtet haben. Danach verschwinden alle vier zielstrebig, aber ohne Hast durch den Ausgang hinein in die anbrechende Dunkelheit.
Der Tag ist also gekommen- die Invasion ist in vollem Gang. Ich bin sofort nach Hause und habe meinen Nacken auf Narben und meinen Ar restlichen Körper auf Sonden untersucht, habe aber anscheinend nochmal Glück gehabt. Ich werde mich jetzt in meiner Wohnung verbarrikadieren und so lange aushalten, wie es irgendwie geht. Macht's gut, und denkt daran: solange sich in der kalten Asche unserer ausgeglühten Städte noch irgendwo Leben regt, ist die Menschheit nicht verloren.
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