Donnerstag, August 31, 2006

Ein heiterer Schwank aus der DDR

Ich war mal im Rahmen eines Seminars auf Exkursion in einer Gegend Sachsens, in der der leitende Dozent während seiner eigenen Studienzeit bei Ausgrabungen von Gräbern aus der Jungsteinzeit mitgearbeitet hat. Daß er leuchtende Augen bekam, wann immer er von dieser guten, alten Zeit berichtete, war nachvollziehbar: das Ganze lief während der Sommersemesterferien ab, die komplette Belegschaft zeltete auf einer abgelegenen Waldlichtung, abends saß man ums Lagerfeuer, während der Prof persönlich sein Talent als Gitarrist unter Beweis stellte, und wer den schönsten Fund des Tages gemacht hatte, stiftete eine Kiste Bier.
Es ging allerdings auch eine Ecke dekadenter, wie die auf Betriebsausflug befindliche Leitung der Wismut eines Tages unter Beweis stellte. Die Genossen Uranschürfer hatten in unmittelbarer Nachbarschaft zu den campierenden Studenten eine fürstliche Tafel nebst Klavier für das Kulturprogramm aufbauen lassen. Nachdem man dann zu vorgerückter Stunde den gemütlichen Teil der Veranstaltung mit einem lustig prasselnden Lagerfeuer einleiten wollte, waren leider schon alle zu besoffen, um Holz sammeln zu gehen. Da haben die Herren eben kurzerhand das Klavier angezündet- und das sah ungefähr so aus.