Zunächst die (hoffentlich) gute Nachricht: Dieses Blog wird weiterexistieren. Trotzdem wird sich einiges ändern - dazu unten mehr. Zunächst will ich darauf eingehen, welche Gründe eine Veränderung notwendig machen. Ich hatte schon immer ziemlich breit gefächerte Interessen und ein ausgeprägtes Faible für skurrilen Humor und Realsatire. Das Internet ist damit für mich der ideale Spielplatz, und vor knapp drei Jahren waren schließlich fast 600 Lesezeichen in meinem Browser gespeichert. Als ich diese Ecke in den Weiten des Internets eingerichtet habe, geschah das vor allem mit der Absicht, meine Sammlung nach und nach einem größeren Publikum zugänglich zu machen.
Dann geschah, was viele Blogger kennen: Die Dinge entwickelten eine unerwartete Eigendynamik. Zum Spaß am Bloggen gesellte sich der Ehrgeiz, möglichst weit oben mitzuspielen, und die Freude über wachsende Besucherzahlen mischte sich mit der Sorge, durch nachlassende Qualität in längst überwunden geglaubte Niederungen virtueller Bedeutungslosigkeit zurück zu sinken. Missmutig nimmt man die erste Schönwetterperiode des Frühsommers zur Kenntnis, die die Zahl der Pageviews ebenso zuverlässig einbrechen lässt wie die Weihnachtsfeiertage oder zwei besonders anstrengende Wochen an der Uni mit den damit verbundenen Tagen ohne Updates.
So wurde das Hobby häufig zum Stress. Eine Entwicklung, die das Internet in den letzten Jahren merklich verändert hat, macht die Suche nach guten Links zusätzlich stetig mühsamer: Es gibt immer weniger originelle Homepages. Wer sich noch die Arbeit macht, seinem Internetauftritt ein ansprechendes Aussehen zu verpassen, will inzwischen fast immer etwas verkaufen. Wer dagegen einfach nur unterhalten will, greift lieber auf optisch langweilige, aber benutzerfreundliche Programme wie Wordpress (oder eben gleich Plattformen wie Blogger) zurück. Trotz zahlreicher Schätze, die man als Linkblogger auch innerhalb solcher Formate heben kann, nimmt das Ganze immer mehr den Charakter von Fast Food an.
Kurz und gut, so wie es die letzten Monate lief, machte es irgendwie keinen richtigen Spaß mehr. Und was noch entscheidender ist: die dreiviertel Stunde und mehr am Tag, in der ich nach virtuellen Perlen getaucht habe, hat nicht selten dort gefehlt, wo es wichtiger gewesen wäre. Nicht, dass ich mein Leben über diesem Blog vergeudet hätte - ich kann sowohl auf einen überaus erfolgreichen Abschluss meines Studiums als auch auf ein langjähriges und nach wie vor anhaltendes ehrenamtliches Engagement in meiner Kirchengemeinde zurückblik- ken. Und trotzdem sind manche Dinge zu kurz gekommen, von denen man bisweilen irrtümlich annimmt, man hätte noch genug Gelegen- heiten, sich Zeit für sie nehmen.
Wie wird es also in meiner Ecke weitergehen? Ich werde mich verstärkt der Art von Posts zuwenden, die mir immer am meisten Spaß gemacht hat: Texte wie
dieser oder
dieser. Da ich daran mitunter ziemlich lange schreibe, wird die Häufigkeit der Updates von bisher vier am Tag erheblich zurückgehen. Ich gehe momentan von vielleicht einem bis zwei solcher Posts pro Woche aus. Dazwischen wird es sicher auch immer wieder Links, Bilder oder ein
YouTube-Filmchen geben - soweit ich Lust dazu habe und meine Aufmerksamkeit nicht von den wichtigen Dingen des Lebens beansprucht wird. Wundert Euch daher nicht, wenn es hier in Zukunft regelmäßig zwei bis drei Tage still wird - es ist alles bestens...
Und nun wünsche ich Euch wie schon so oft ein schönes Wochenende - macht was Schönes und erholt Euch gut. Ab heute wird es jedoch nur vielleicht am Montag neue Updates geben, vielleicht aber auch erst Dienstag oder Mittwoch. Nichtsdestotrotz danke ich für Euer Interesse, und wer auf seine tägliche Ration Links nicht verzichten möchte, wird in meiner Blogroll bestimmt fündig werden!